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Auf der Leipziger Buchmesse kommen jedes Jahr Buchbegeisterte und Verlage das erste Mal im neuen Bücherjahr zusammen. 2024 zählten die Messeveranstalter insgesamt 2085 Verlage, die ihre Neuigkeiten ausstellten, und über 283.000 Besucher.

Wie kannst du als AutorIn die Buchmesse nutzen, um deine Buchideen Verlagen vorzustellen? Julia Osbahr nimmt uns mit auf ihrem Besuch durch die Messehallen.



Da stand ich nun, in Halle 3 der Leipziger Buchmesse, umgeben von Menschengruppen, bunten Cosplay-Wölfen und natürlich jeder Menge Kinderbüchern. Ich hatte mir vorgenommen, Verlage anzusprechen und meine Buchprojekte vorzustellen.

 

Obwohl ich die Pitches im Kopf und die Exposés im Rucksack hatte, bezweifelte ich in diesem Moment, dass ich es wirklich durchziehen würde. Die Stände waren voll, alle Leute wirkten beschäftigt – und das schon Donnerstagmittag. Puh! Ich ließ mich eine Weile treiben und fand mich plötzlich vor einem kleinen Stand wieder, an dem nichts los war. Eine Person saß vor ein paar Bilderbüchern und schaute abwartend durch die Halle. Aber klar! Ich kannte sie und den Verlag über Insta … und auch die Website, auf der steht, dass man von Manuskripteinsendungen absehen soll. Ich hatte also höchstwahrscheinlich nichts zu gewinnen, aber auch nichts zu verlieren. Perfekt zum Üben! 


Sie kommen aus Stadt XY, oder?“, fragte ich.

Die freundliche Person bejahte und erzählte ein bisschen von sich und seiner Motivation. Ich nahm ein Buch, dessen Cover ich schon online bewundert hatte, in die Hand. Beim Blättern musste ich mehrmals grinsen, weil es wirklich so lustig war wie der Klappentext vermuten ließ. Eigentlich eine hervorragende Überleitung zu meinem Projekt … Ich gab mir einen Ruck.


Ich bin Kinderbuchautorin“, sagte ich selbstsicher, „und ich habe auch ein humorvolles Bilderbuch geschrieben. Das Manuskript hätte ich Ihnen schon längst geschickt, wenn auf Ihrer Homepage nicht dieser Satz stehen würde.


Ach, toll! Erzählen Sie doch mal“, forderte mich die Person auf.


Ich fasste Themen und Handlung kurz zusammen (den Pitch habe ich nicht Wort für Wort aufgesagt, dass kam mir gekünstelt vor). Die Person hörte amüsiert zu, dann sagte sie (tatsächlich!):

Schicken Sie es mir gerne zu. Mein Programm ist zwar durchgeplant bis 2026, aber wenn mir was Besonderes begegnet … vielleicht kann ich noch was draufpacken.

Ich machte innerlich Freudenhopser, als wir auch noch Visitenkarten tauschten. Was für ein Einstieg!


Dieses wertschätzende Gespräch gab mir den Mut, auch bei weiteren Ständen zu „pitchen“.


Insgesamt war ich an drei Tagen auf der Messe und möchte meine persönlichen Erfahrungen hier teilen.

 

1. Es ist besser, die Bücher des Verlags als Gesprächseinstieg zu nutzen als das eigene Werk

Ich zumindest habe mich dadurch wohler und weniger „aufdringlich“ gefühlt und konnte ehrliches Interesse zeigen. Wenn man einen Verlag mag, kennt man mindestens eins der Bücher am Stand. Falls man weder Verlag noch dessen Bücher kennt, bringt es Spaß, sich erstmal einen Überblick zu verschaffen: Bestimmt gibt es mindestens ein interessantes Cover, über das man ein Gespräch beginnen kann. Wenn alles nicht zutrifft, dann passt der Verlag eh nicht zum eigenen Projekt. Mich hat z.B. der Illustrationsstil eines Meeres-Bilderbuchs sofort angesprochen. Darüber habe ich eine Verbindung zu meinem maritimen Buch herstellen und die Visitenkarte der Verlegerin gewinnen können.


2. Wie so oft sind Geduld und Zeit gute Begleiterinnen

Ich habe viel beobachtet (hinter Buchdeckeln geht das wunderbar 😉): Wer hat hier welche Funktion (manchmal steht es auf den Namensschildern)? Wen spreche ich am besten an? Sind mir die Leute sympathisch, wie verhalten sie sich im Gespräch mit Kundschaft und Geschäftspartner*innen? Es gab einen Stand, den ich statt Donnerstag erst am Freitag besucht habe, weil ich mitbekam, wie zickig die Mitarbeiterin mit einer Kundin sprach. Mein Plan ging auf, denn am Freitag hatte ein Kollege sie abgelöst.


3. Punkt 2 funktioniert besser, wenn man allein unterwegs ist

Ich war mit Freundinnen auf der Messe, aber wir haben uns ab und zu für 1-2 Stunden getrennt und irgendwo verabredet.


4. Kleinere und mittelgroße Verlage

sind offener für spontane Gespräche als Publikumsverlage (hier wirkten die Mitarbeiter*innen dauerbeschäftigt. Es kann sinnvoll sein, rechtzeitig vor der Messe einen persönlichen Termin auszumachen). Ich habe es trotzdem bei einigen größeren Verlage versucht, wenn ich eine Lücke erwischt habe. Einmal hat man mir per Handy die Homepage und die dortige Rubrik „Manuskripteinsendungen“ gezeigt (Na, darauf war ich auch schon selbst gekommen!), die anderen nannten allgemeine Mailadressen und selten (nur auf direkte Nachfrage und eher aus Höflichkeit) konkrete Ansprechpartner*innen.


5. Lesungen zu besuchen und mit anderen Menschen zu quatschen

(zum Beispiel mit Kinderbuchmanufaktur-Mitgliedern 😊), ohne ein Ziel zu verfolgen, half mir, locker zu bleiben und offen für Zufallsbekanntschaften zu sein (pausenlos sämtliche Verlage abzuklappern muss sehr ermüdend sein, weil man sich selbst nervt).


6. Papierausdrucke von Exposés

brauchte ich nicht zum Verteilen, aber es war ein gutes Gefühl, sie für den Fall der Fälle dabei zu haben.


7. Ich habe einige Überraschungen erlebt, positive und auch negative.

Von einem der (mittelgroßen) Verlage auf meiner Favoritenliste haben meine Kinder und ich viele Schätze im Bücherregal stehen. An einem der Messetage war sogar die inhabende Person vor Ort. Ich schlich mehrmals umd den Messestand herum, doch immer saß der Person schon jemand gegenüber. Ein Karosakko-Herr löste eine Seidenschal-Frau ab, es folgte ein Brillenband-Mann.


Ich drehte meine Runden und als ich dem Brillenband-Mann woanders begegnete, flitzte ich zurück zu dem Lieblingsverlag. Mittlerweile aß die Person ein Käsebrot. Och nee! Ich ging einen Kaffee trinken und als ich wiederwiederwiederkehrte, traf ich sie endlich allein an.


Nach der ganzen Mühe erlaubte ich mir kein Zögern und fragte einfach, ob die Person kurz für mich Zeit hatte. Sie bat mich, Platz zu nehmen. Ich lobte die Verlagsausrichtung und erzählte kurz von unseren Lieblingsbüchern, bevor ich mein Projekt erwähnte.


Illustrieren Sie auch?“, unterbrach sie mich.

Ich schwärmte von der Illustratorin, die meine Geschichte bebildern würde, wenn das gewünscht wäre.

Wieder dazwischen: „Haben Sie Bilder dabei? Sonst kann ich dazu nichts sagen.

Ich zog ein Blatt mit dem Portfolio der Illustratorin aus dem Rucksack.

Nach nicht mal drei Sekunden ein Kopfschütteln.

Nee! Ich würde sofort weiterklicken! Gefällt mir nicht. Dann brauchen Sie mir über Ihr Projekt gar nichts sagen.

Ich schluckte, stand auf und war erstaunt über die Art und Weise.


Im zweiten Moment erleichtert, weil ich wusste, woran ich war. Diesen Verlag konnte ich von meiner Bewerbungsliste streichen. Ohne die Buchmesse wäre er vermutlich immer noch auf der Liste. Drei andere Verlage hingegen nicht.


Drei ganz neue Chancen, die mir mehr Hoffnung geben als ich bei meinem ehemaligen Favoriten jemals hatte.


8. Ein Gedanke hat mir vor dem “Pitchen“ besonders geholfen:

Genauso wie der Verlag ein Gewinn für mich (oder dich?) sein kann, kann auch mein (oder dein?) Buchprojekt ein Gewinn für den Verlag sein - er weiß es nur noch nicht! 😊


Also, los, packen wir es an!


Und ich bin dann mal abgetaucht: Exposés an meine neuen Kontakte verschicken - und Daumen drücken.


DANKE für diesen Beitrag an Julia Osbahr!


Julia Osbahr ist Autorin von Bilderbüchern und Kinderromanen und hat 2020 ihr erstes Bilderbuch („Hilfe, Honigbeerbiest!“) im Selfpublishing veröffentlicht. Sie ist seit fast drei Jahren Mitglied der Kinderbuchmanufaktur und wünscht sich, Verlage für ihre Herzensprojekte zu finden.


Herzlichen Glückwunsch und jede Menge frühlingsfrisches Kinderbuchkonfetti für unsere Mitglieder, die in diesem Quartal ihre Veröffentlichung in den Händen halten dürfen!


Wenn du noch das eine oder andere Buch ins Osternest legen möchtest, dann wirst du hier bestimmt fündig. Und wer weiß, vielleicht bist auch du bald auf einem dieser Bilder zu entdecken?!

KinderbuchManufaktur Neuveröffentlichungen Katrin Grieco

Wie schön, dass damit die Welt ein bisschen bunter wird und kleine LeserInnenaugen leuchten können!


Genau dafür gibt es die KinderbuchManufaktur: Für gelebte KinderbuchTräume! Wir lassen hier die Autorinnen und IllustratorInnen zu ihren Büchern selbst zu Wort kommen. Alle hatten die Möglichkeit, einen bevorzugten Link als Empfehlung für den Kauf anzugeben.


Christina Herr (Autorin)

"Die Strandspürnasen 7: Das Geheimnis der Schmugglerhöhle"

Den Strandspürnasen fegt nicht nur der frühlingshafte Nordseewind um die Nasen, auch in ihren Familien herrscht mächtig Trubel. Dann entdecken sie in Alberts Haus auch noch einen Geheimgang. Und gleichzeitig sucht die Polizei erfolglos nach der verschwundenen Beute eines Juwelenraubs. Da kann doch unmöglich ein Zusammenhang bestehen - oder?!


Ein mitreißendes Abenteuer am Meer, bei dem sich alles um dreiste Schmuggler, geheimnisvolle Höhlen und das große Thema Familie dreht.

ISBN: 9783761569566

bevorzugter Bestelllink zum Shop der Autorenwelt

KinderbuchManufaktur Andrea Stegmaier

Dorothee Eva Herrmann (Illustratorin)

"Tilly & Katjes- Das Geheimnis der Zeit"

Anfang des Jahres ist dieses tolle Hörbuch für Kids ab 10 von Stefan Schmidt erschienen. Abenteuer, Zeitreise, Freundschaft...


Ich durfte die Illustrationen zu diesem tollen Projekt zugunsten des Kinderdorfes erstellen. Am meisten Spaß hat der dicke Hausmeister gemacht, der Ballett tanzt (Mein armer Mann stand Modell) und der lustige Hamster Wagner. Das Hörbuch ist über diese Webseite erhältlich.


KinderbuchManufaktur Annika Debschütz-Frey

Greta Kirsch (Autorin)

"Hilfe aus dem Staublabor - PERSONAL EDITION - Alltag mit Allergien"

Unsere Personal Edition von "Hilfe aus dem Staublabor" ist speziell für Kinder mit Allergien aller Art konzipiert, damit sie sich als Held oder Heldin ihrer eigenen Geschichte fühlen können.


Durch die individuelle Gestaltung ihres Charakters im Onlineshop und die Namensgebung für die Hauptfigur können sie im gedruckten Buch ihre eigene Figur ausmalen und ihre persönlichen Allergiesymptome hinzufügen. Diese maßgeschneiderte Erfahrung fördert die Identifikation und hilft den Kindern dabei, ihre Identität mit ihrer Allergie auf spielerische Weise zu stärken.

bevorzugter Bestelllink zur Webseite


KinderbuchManufaktur Antje Tresse Welte

Iris Genenz (Autorin)

"Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals an einem Riesenwurm hängen solltest"  

Fast 3 Monate sind vergangen, seit dem sich die Portale in die magische Welt Anderlande wieder verschlossen haben und in denen Charly Hartnuss sich voll uns ganz seinem Teenieleben widmen konnte. Doch plötzlich entdeckt er auf einer Schulparty ein seltsames Monsterwesen, das dort sein Unwesen treibt. Schnell finden er und sein bester Freund Martin heraus, dass es auf einmal in der ganzen Stadt von magischen Tierwesen wimmelt! Eines der Portale wurde gewaltsam geöffnet und obendrein wurden auch noch Charlys Eltern entführt. Was hat das zu bedeuten und wer steckt dahinter?

ISBN 978-3965942523

bevorzugter Bestelllink zu Amazon

KinderbuchManufaktur Claudia Höwing

Isabelle Schelling (Autorin)

"Giraffenhund und Kratzbürste - Eine Reise nach Paris"

Ein Buch über den Zauber der Freundschaft und Zusammenhalt. Giraffenhund und Kratzbürste könnten unterschiedlicher nicht sein. Im Gegensatz zum stets gut gelaunten Giraffenhund ist Kratzbürste ein Grisgram-Hund. Nach einem Streit erfüllt sich der Giraffenhund seinen Traum von einer Reise nach Paris und zieht alleine los. Ob die zwei wieder zusammenfinden werden?

ISBN: 3000767061

bevorzugter Bestelllink zu Amazon

KinderbuchManufaktur Franziska Stülpe

Judit Groß (Autorin und Illustratorin)

"Du bist Sein -Ein Liebesbrief von Gott für Dich"

Bist du ein Zufall? Oder gibt es da jemanden, der dich genauso wollte, wie du bist? So ist es! Gott hat jedes Detail an dir erdacht, dich gut geplant und einzigartig erschaffen. Er wollte, dass es dich gibt, denn er liebt dich!

Entdecke Gottes Liebesbrief für dich in diesem Bilderbuch!

ISBN: 978-3-949390-06-7

bevorzugter Bestelllink zur Webseite

KinderbuchManufaktur Jonna Struwe

Katrin Grieco (Autorin)

"Gestrandet in der Wüste"

Wer dieses Escape-Abenteuer öffnet, findet sich wieder inmitten von wütenden Ägyptern, verworrenen Wüstenwanderungen und aufregenden Rätseln. In der Welt von Mose, Mirjam und Aaron malen, schneiden, lesen und rätseln wir, treffen Entscheidungen, öffnen geheime Seiten im richtigen Moment und bearbeiten das Buch auf vielfältige Weise. Kindern ab acht Jahren steht hier ein spannendes Erlebnis bevor!


ISBN: ‎9783417289909

bevorzugter Bestelllink zum Shop der Autorenwelt

Judith Sprörl

Lena Walde (Autorin)

"Spiel doch mit, Elefant!"

Nanu, ein Elefant auf dem Spielplatz - wo kommt der denn her, fragt sich Rima. Aber jetzt, wo er da ist, kann er ja auch mitspielen. Nur leider klappt es mit dem Versteckspiel schon mal nicht ... Ob sie wohl gemeinsam ein Spiel finden, an dem alle Spaß haben?

Eine warmherzige Bilderbuchgeschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und das Entdecken der eigenen Stärken.


ISBN-13: ‎ 978-3-7348-2147-9

bevorzugter Bestelllink zum Shop der Autorenwelt

KinderbuchManufaktur Kathrin Lena Orso

Marco Rota (Autor)

"Die Moosburger 3: Verwunschener Horizont"

In einem Schiffscontainer entdecken Ben, Juna, David und Nika eine mysteriöse Gefahr, die sich schleichend ausbreitet und alles zerstören will. Eine geheime Quelle ist für die Moosburger die letzte Chance, die vergessene Welt zu retten. Doch die Schattenwesen werden mächtiger und holen sich das, was den Teenagern am liebsten ist. Ein bitterer Kampf bricht aus und die Freunde geraten in Lebensgefahr.


Das spannende Finale des Mystery-Abenteuers für Kinder ab 10 Jahren.

ISBN: 978-3-7583-0155-1

bevorzugter Bestelllink zu BoD

KinderbuchManufaktur Katrin Grieco

Mimi Hecher (Illustratorin)

"Glitzer Zauberpapier Malbuch Fabelhafte Feen"

Ein Zauberpapier-Ausmalbuch mit vielen vielen Feen. "Zauberpapier" bedeutet, dass beim Ausmalen mit Buntstiften versteckte Bildinhalte zum Vorschein kommen, weil sie weiß bleiben. Und das Beste ist: Jedes Bild hat glitzernde Flächen, die wunderschön funkeln.

ISBN: 978-3-7358-9152-5 bevorzugter Bestelllink zum Shop des topp Verlags

KinderbuchManufaktur Katrin Grieco

Susanne Maria Emka (Autorin)

"Im Leben nicht! Ein Naturgrab für Opa"

Opa ist tot. Alle sind traurig. Auch deshalb ist Hummelchen fest entschlossen, Opas Ruheplatz zu einem Ort zu machen, der Insekten und andere Wildtiere einlädt. Zusammen mit der Familie gestaltet das Mädchen ein artenreiches Naturgrab, das zu einer lebendigen Erinnerung an Opa beiträgt. Denn anders hätte er es nicht gewollt - im Leben nicht!


Die Bilderbuchgeschichte, ein ausführlicher Sachinformationsteil über den Lebensraum Friedhof sowie kreative Gestaltungsideen richten sich an die ganze Familie und plädieren für mehr Leben an einem ganz besonderen Ort.


(empfohlen von Naturgarten e. V. und der Stiftung Bestattungskultur)


ISBN: 978-3-9456-7725-4

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KinderbuchManufaktur Melanie Ruhrmann-Petri

Susanne Maria Emka (Autorin)

"Mit Gottes Segen ist mein Leben bunt - Mein Kommunionalbum"

Ein klischeefreies Kreativalbum mit Platz für Fotos, Erinnerungsstücke und kleine Schätze rund um die Erste Heilige Kommunion.

Zahlreiche Bastelvorlagen, -anregungen und kreative Extras lassen ein ganz persönliches Erinnerungsstück entstehen.


ISBN: 978-3-7666-3630-0

bevorzugter Bestelllink zum Shop der Autorenwelt

KinderbuchManufaktur Karolin Gaßmann


Wir wünschen besondere und berührende Lesemomente und allen anderen: frohes Schreiben und Illustrieren, denn auch dein KinderbuchTraum kann und will gelebt werden!



Falls du dir auch Unterstützung von anderen AutorInnen, IllustratorInnen oder MentorInnen, also Experten der Buchbranche wünschnst:


Schau dich gerne auf unserer Webseite www.Kinderbuchmanufaktur.com und und entdecke verschiedene Möglichkeiten, dich zu vernetzen und zu lernen! 


Und vielleicht liegt bald schon dein Kinderbuch im nächsten Jahr in einem Osternest?!


In der Vergangenheit hat Megan McGary als Mitglied der KinderbuchManufaktur und Selfpublisherin im Kinder- und Jugendbuchbereich ihre Erfahrungen und Empfehlungen zu Leserunden geteilt.

Im Moment beobachten wir zu diesem Thema eine große Verunsicherung, weil es Veränderungen der Plattform LovelyBooks gibt. Um auch hier Herausforderungen zu meistern und Wege zu finden, hat Megan ihre aktuellen Gedanken und Einschätzungen der LovelyBooks Regelungen in Form eines Interviews zusammengetragen.

Dazu gibt es am Ende eine Ankündigung. Bitte beachte beim Lesen, dass hier alles noch ganz neu und im Werden ist. Wir bleiben dran, werden aktualisieren und beobachten, wie weiter das KinderbuchKonfetti wirbeln kann! Und jetzt kommt Megan zu Wort:


KinderbuchManufaktur Leserunden Megan McGary

„Ich mag LovelyBooks. Seit mehreren Jahren veranstalte ich dort als Autorin Leserunden. Mit der Zeit habe ich einen ziemlich großen Erfahrungsschatz angesammelt und für mich ganz gut herausgefunden, wie man es schafft, viele BewerberInnen zu finden, die richtigen Fragen zum Buch zu stellen, einen guten Austausch mit vielen Meldungen hinzukriegen und, nicht zuletzt, Rezensionen zu erhalten.

Als Leserin mag ich es, an Leserunden teilzunehmen. LovelyBooks ist eine tolle Möglichkeit, neue Bücher kennenzulernen. Ab und an gewinne ich ein Print oder E-Book und freue mich, meine Meinung zum Buch sagen zu können. Für Autoren ist dieser Austausch mit einem größeren Kreis neuer LeserInnen unschätzbar wertvoll.

Leserunden sind wichtige Marketinginstrumente. Bis zum 31.12.23 war LovelyBooks – im Gegensatz zu anderen deutschen Plattformen wie NetGalley und Vorablesen.de – für Autoren kostenlos.

Mit dem neuen Jahr ist nun alles anders: LovelyBooks führt sogenannte „Credits“ ein: Leserunden werden kostenpflichtig (nein, nicht alle, aber die meisten. Leider genau die, die wir als Schreibende wollen).

LovelyBooks finanziert sich grundsätzlich durch Werbung, also durch die Werbebudgets der Verlage, die Leseplätze bei LB buchen. Verlage haben somit schon immer Geld dafür ausgeben müssen, bei LovelyBooks sichtbar zu sein – etwa mit Bannern, Erwähnung im Newsletter, der Berücksichtigung in Sonderaktionen und einer prominenteren Darstellung in der Auswahlliste für Leserunden.

Neu sind die Regelungen, dass Leserunden mit Credits bezahlt werden müssen.

1. Was ist ein „Credit?

Credit ist nicht im Sinne von „Darlehen“ zu verstehen, sondern eher im Sinne einer virtuellen Geldbörse für eine bestimmte Verfügung, Handlung oder Überlassung. Den Begriff kennt jeder, der schon mal Stockfotos erwerben wollte.

Ein Credit ist der Preis (= Gebühr) für eine Leserunde oder Buchverlosung, bei der Prints oder E-Books an die Lesenden vergeben werden. LovelyBooks erhält das Geld (im Rahmen von gebuchter Werbung), im Gegenzug kann eine Leserunde durchgeführt werden.

2. Was kostet das denn?

10 Credits kosten 790 € (Rabattierung möglich, aber erst ab 30 Credits. Billiger wird’s, wenn man große Kontingente kauft.

Für Einzelpersonen wäre das allerdings utopisch, da die Punkte innerhalb eines Jahres aufgebraucht sein müssen und nicht übertragen werden können.)

Somit kostet eine Leserunde (wenn es zu 10 Leserunden in einem Jahr kommt) den Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister maximal 79 €, zuzüglich der Bücher und deren Versand (wenn ihr bei einem Dienstleister seid, müsst ihr selbst für die „Hardware“ in Form von Lesestoff aufkommen. Denkt daran, dass die Verlosung von E-Books zwar günstig ist, aber in vielen Fällen nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Bei Kinderbüchern könnt ihr euch das mit den E-Books eigentlich gleich sparen).


3. Wie kommt man an Credits?

Verlage und Selfpublishing-Dienstleister (z.B. BoD, TwentySix, Epubli, Tredition) erwerben im Rahmen von Marketingpaketen Credits. Die werden dann, solange Vorrat reicht, an die AutorInnen weitergegeben. Die jeweiligen Credits können nur für Bücher aus den Programmen der jeweiligen Anbieter eingesetzt werden.

Autoren haben derzeit nicht die Möglichkeit, selbst Credits zu kaufen. Allerdings kann man Marketingpakete buchen: ein (1) Credit ist dann enthalten. Kostenpunkt für ein Marketingpaket/Zusatzpaket: ab 300 €. Pro Buch.)


4. Wie viele Credits hat der Verlag oder Dienstleister, bei dem ich veröffentliche?

Das steht leider nirgends, kann man aber bei LovelyBooks, dem Verlag oder dem Dienstleister erfragen. Wie transparent und verlässlich die Auskunft sein wird, bleibt abzuwarten.


5. Wie bekomme ich mit, ob ich vorhandene Credits nutzen kann oder ob auf mich diese Veränderung vielleicht gar nicht zutrifft und ich ohne Credits wie gehabt eine Leserunde einrichten kann?

Indem du eine Leserunde erstellst bzw. zu erstellen versuchst. Laut LovelyBooks kommt sehr zeitnah eine Info, ob Credits verfügbar sind oder nicht.


6. Und wenn es keine Credits mehr gibt?

Dann kannst du leider auch keine Leserunde oder Buchverlosung machen.


7. Wer braucht keine Credits?

Kleinstverlage brauchen keine. Verlage, mit deren Büchern bisher nur selten Leserunden Leseaktionen durchgeführt wurden, brauchen keine. Selfpublisher, die ohne Dienstleister (= „independent“, = komplett in Eigenregie, Auflagendruck) veröffentlichen, brauchen keine. Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Ob jetzt alle Schreibenden einen Auflagendruck machen können, wage ich zu bezweifeln.

Leserunden ohne Rezensionsexemplare sind nach wie vor kostenlos und können von jedem LovelyBooks-Mitglied wie gewohnt angelegt werden. Ob Leserunden ohne Rezi-Exemplare für euch sinnvoll sein könnten, müsst ihr bitte selbst entscheiden (für mich sind sie es nicht).


8. Gibt es kostenlose Alternativen?

Ja: Leserunden auf Facebook, Instagram oder über die eigene Homepage.


Eine Umgehung der neuen Richtlinien – also, indem ihr woanders Bücher verlost und auf LovelyBooks eine Leserunde ohne Rezensionsexemplare durchführt; siehe Punkt 7 – sind unzulässig und führen zum Ausschluss von LovelyBooks.

Ihr könnt aber auch andere kostenfreie Leseplattformen nutzen (Achtung: teils fremdsprachig oder weniger stark frequentiert).


9. Funktionieren diese Alternativen?

Aus eigener Erfahrung: nicht so gut wie die auf LovelyBooks…


10. Was sind die Vor- und Nachteile dieser Veränderung bei LovelyBooks?

Nachteile aus meiner Sicht: höhere Kosten, Rückzug von kleinen Verlagen und Selfpublishern, Stärkung größerer Verlage, mangelnde Vielfalt, weniger Chancen, sein Buch zu bewerben

Der Vorteil könnte darin liegen, die Qualität der angebotenen Bücher zu steigern. LovelyBooks möchte mit den Mehreinnahmen „wachsen“, was sich als Vorteil erweisen könnte.


11. Verändert sich die Leserunden-Landschaft?

Ich fürchte, ja. Schon jetzt sind bei den Leserunden-Angeboten deutlich weniger Bücher. Die, die ohnehin schon den Spiegel-Bestseller-Button tragen, herrschen vor. Kinderbücher waren schon immer in der Minderzahl.

Der Vorteil von LovelyBooks war immer die Zugänglichkeit für Selbstverleger und damit ein sehr breites Angebot, was auch viele Leser schätzen. Wenn nur noch die „Großen“ in den Leserunden vertreten sind, ergibt sich daraus möglicherweise eine Vorauswahl, wie sie auch bei NetGalley und Vorablesen bereits getroffen wird.


Hoffentlich werden jetzt nicht die Crowdfundings mit dem Ziel, Marketingpakete zu kaufen, explodieren…


12. Wo gibt es weitere Infos?

Und es gibt einen Beitrag auf dem Blog der „Autorenwelt“: https://www.autorenwelt.de/blog/branchen-news/lovelybooks-fuehrt-credits-ein-ohne-moos-nix-los


13.  Grundsätzlich ist eine Kostenpflicht legitim, machen andere ja auch. Aber wieso nimmt LovelyBooks eigentlich kein Geld von den Lesern? Man könnte doch meinen, für kostenlosen Lesestoff, oft noch mit Extras wie Goodies und Bonus-Infos, würden Nutzer einen kleinen Obolus zahlen?

Das wäre eine absolute Veränderung im Public-Reading-Geschäft. LovelyBooks ist die am meisten frequentierte Community und extrem beliebt bei Lesern, weil die Auswahl super ist und die Gewinnchancen hoch sind. Diese Leser mit der Einführung einer Lesegebühr zu verschrecken, ist nach meinem Dafürhalten zu viel Aufwand und bislang ein No-Go.

Aber vielleicht kommt das ja noch. Das wäre dann für uns AutorInnen nämlich ein echter Vorteil, weil möglicherweise die Qualität der Leserschaft – im Sinne der Bereitschaft, sich an den Leserunden zu beteiligen – steigt.

 

Fazit:

Wie sich die Sache entwickelt, bleibt abzuwarten. LovelyBooks verwendet in seinen Ausführungen zum Thema häufig den Begriff „aktuell“, womit deutlich wird, dass die Dinge sich noch ändern können. Derzeit ist alles noch neu und in der Erprobung begriffen. Ich hoffe, dass die Investition auch dazu dienen wird, der zunehmenden Abgreifermentalität entgegenzuwirken.

Meine aktuelle Leserunde – mit einem BoD-Buch – hatte ich glücklicherweise vor der Neuerung begonnen, am 30.12. endete die Bewerbungsfrist. Bis dahin hatten die Wenigsten von den „Credits“ gehört – LovelyBooks verweist erst in der neuesten Version (2024) der Website rückwirkend auf die Neuerung, und selbst im Börsenblatt der Buchbranche kam der Hinweis erst nachträglich. Womit Lovelybooks sich durchaus einen gewissen Informationsrückhalt vorwerfen lassen muss. Die Verlage hatten die Info allerdings schon zur Frankfurter Buchmesse.


Zweites Fazit und ein Versprechen:

Billiger – oder einfacher – wird’s für Schreibende ohne Publikumsverlag und gut gepolstertes Werbebudget nicht. Wenn jemand eine Idee hat, wie man weiterhin Leserunden gestalten und ohne herausfordernde Suchen nach BloggerInnen zuverlässig an fundierte Rezensionen (heißt: mit Text!) kommt – meldet euch gern bei mir!

Davon abgesehen verspreche ich, ab Anfang Februar einen Selbstversuch mit „Benni und Keks“ (Independently published, SP-Preis-nominiert ) zu machen und darüber zu berichten!

Herzlichen Dank, Megan McGary und wir sind als KinderbuchManufaktur gespannt, welche Erfahrungen du weiter sammeln und teilen wirst. Wir wollen auch hier die Augen für Möglichkeiten offenhalten. Lasst uns dazu im Gespräch bleiben!

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