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Gast

7 Tipps, um Tiefschläge erfolgreich zu meistern

Als KinderbuchKreative erleben wir eine emotionale Achterbahn. Hochflüge und Tiefschläge. Die Tiefen beschäftigen dabei jeden von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt.


Die Crowdfunding-Kampagne zu meinem ersten Kinderbuch “Die Alice Wunder. Wissenschaft im unsinnigen Wunderland” ist mittlerweile circa zwei Jahre her. Es war mein erstes Mal. Das erste Buch. Das erste Crowdfunding.

Akribisch vorbereitet mit tip-top Kampagnenplan bin ich hinein gestartet. Mein Ziel hat sich an vergleichbaren Büchern orientiert, die es ebenfalls auf den internationalen Markt abgezielt haben. Vier Wochen später ist die Kickstarter-Kampagne vorbei. 30 % meines Ziels habe ich erreicht. Das bedeutet aber auch, dass ich 70 % nicht erreicht habe. Trotzdem habe ich mein Buch veröffentlicht und weitergemacht.


Das Rechtliche Drumherum – Gastbeitrag von Maria Leon

Diese sieben Tipps helfen dabei, mit Tiefschlägen besser umzugehen:


Tipp 1: Plan B bringt dich auch an ein Ziel, es ist lediglich ein etwas anderes

Um ehrlich zu sein, so ganz naiv und blauäugig bin ich nicht in mein Vorhaben gestartet. Als brown-eyed Girl kommt das zwar auch bei mir manchmal vor, aber so wie im Märchen bringt einen meist Plan B eher zum Happy End. Oder er macht die ganze Geschichte spannender. Alice hätte auch nach der ersten Niederlage – sie ist zu groß für die Wunderlandtür – einfach weinen können, bis sie durch ihr Tränenmeer aus dem Hasenloch hinausschwimmen kann. Doch so wäre sie nicht einmal annähernd dem Wunderlandabenteuer mit all seinen verrückten Charakteren nahegekommen. Ihr Plan B war das “Trink mich” Fläschchen, meiner war die Alternative, Druckkosten selbst zu tragen.


Tipp 2: Fühle deine Emotionen, aber versinke nicht im Tal der Tränen

Es ist OK und auch absolut notwendig, Enttäuschung und andere negative Emotionen rauszulassen. Die braucht nun wirklich niemand in seinem System. Weinen, schreien, eine bedrückte Stimmung und Co. Tue es, wie es sich für dich richtig anfühlt. Ich bin der trotzig-Eis-essend-Film-schauen-Typ. Trotzdem erhofft man sich natürlich den großen Erfolg mit Plan A. Und wer weiß, wo ich heute wäre, wenn dieser aufgegangen wäre. HALT! Man darf sich mit solchen was-wäre-wenn-Gedanken nicht lange aufhalten – außer es betrifft natürlich die Plot-Möglichkeiten deines nächsten (Kinder-)Buches.


Tipp 3: Bleib dran und nutze Rückschläge als Ansporn

Fast täglich habe ich den Crowdfunding-Fortschritt verfolgt und meine Kampagnenposts auf Kickstarter und Social Media geteilt. Ich habe die Traumvorstellung und die damit verbundenen Hoffnungen gezeigt. Tag für Tag wurde es weniger wahrscheinlich, dass ich mein Ziel erreiche. Selbst bei der Halbzeit hoffte ich noch auf einen Aufschwung. Die Hoffnung darauf Schritt für Schritt der Realisierung des Kinderbuchtraumes näher zu kommen, treibt uns an. Deswegen gebt diese Motivation am besten eins zu eins an Follower weiter, um diese mitzureißen.


Tipp 4: Bleibe flexibel und höre deinen Fans aufmerksam zu

Im Laufe der Zeit kristallisierte sich heraus, dass die Nachfrage für die deutsche Buchversion um einiges höher war als erwartet. Deswegen habe ich meine englische Originalversion, auf die ich viel gesetzt habe, recht zügig auf Deutsch übersetzt und Korrektur lesen lassen. In gewisser Weise habe ich den internationalen Markt überschätzt und den deutschsprachigen Markt unterschätzt. Dadurch, dass ich jedoch nicht festgefahren war, konnte ich schnell reagieren.


Tipp 5: Setze dir Deadlines und treffe Entscheidungen

Darüber hinaus war ich regelmäßig in Kontakt mit der Druckerei. 1. habe ich diese ab einem gewissen Tag mit 100%iger Bestimmtheit beauftragt, egal wie das Crowdfunding ausgeht. 2. bin ich sichergegangen, dass sämtliche (COVID-bedingten) Lieferengpässe mein zu-Weihnachten-unterm-Baum-Versprechen nicht beeinträchtigen würde. Natürlich habe ich auch meine Kichkstarter-Updates und Social Posts transparent der Entwicklung angepasst. Plan B gab mir Sicherheit und hat mir dabei geholfen, meiner Enttäuschung nicht die Oberhand zu geben. Ich konnte den Prozess dadurch recht schnell pragmatisch und emotionsentladen wahrnehmen.


Tipp 6: Manifestiere laut und regelmäßig

Als ich in dem Jahr den Entschluss fasste, dass das Jahr nicht vergehen darf, ohne dass “Die Alice Wunder” erscheint, hat sich etwas in mir verändert. Ich hatte den Drang und die Energie auf der einen Seite und Angst auf der anderen Seite. Dadurch, dass ich jedoch jedem in meinem Umfeld auf die Nase gebunden habe, dass mein Buch erscheint, habe ich meiner Furcht den Wind aus den Segeln genommen. Mit der Zeit hat es sich einfach echt angefühlt und ich habe immer mehr in mich vertraut.


Tipp 7: Definiere, was Erfolg und Misserfolg für dich bedeutet

Kursänderungen auf meiner Buchreise sind weit weg vom Misserfolg, Versagen oder Scheitern. Sie sind nicht mehr als die Anpassung des Weges, auch wenn ich manchmal über einen steinigeren Weg hüpfe oder schlussendlich woanders lande.

Stelle dir am besten folgende Fragen im Kontext deines Zieles (das veröffentlichte Kinderbuch):

Was ist Erfolg und Misserfolg für dich? Ist es, wenn der erste Versuch nicht klappt? Ist es, wenn du eine Deadline nicht erreichst? Ist es, wenn du ein Tipp- oder Layout-Hoppla in deinem fertigen Werk entdeckst und es dich frech anlächelt?

Nein. Nein. Und nochmals Nein. Vielleicht scheitert der ein oder andere Versuch von dir, aber nie du als Person.


Also auf gehts, mach dich auf den Weg und genieße die Reise, egal ob mit oder ohne Kursänderungen. Wichtig ist, dass sie dir Freude bereitet.




Gastbeitrag von Alyssa-Ninja Weis

Alyssa ist seit 2020 mit ihren SelfPublishing-Büchern kreative Entrepreneurin. Sie ist Mitglied der KinderbuchManufaktur und du kannst sie und ihre Bücher auf shop.yours.ninja oder auf Instagram @thealicewonders kennenlernen.


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